Umweltverträglichkeitsstudie: Die Rheinspange ist nicht umsetzbar

Straßen.NRW hat Ergebnisse einer „vertiefenden Raumanalyse“ veröffentlicht. Diese ist Bestandteil der Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) zur Rheinspange und untersucht, welchen Einfluss der Bau einer Autobahnbrücke in unserer Region hätte. Die Analyse befasst sich dabei nicht nur mit den Auswirkungen auf Pflanzen und Tiere, sondern hat auch die Beeinträchtigung von z.B. Klima und Luft untersucht. Das Ergebnis fällt ernüchternd aus.

[Es] kann zunächst grundsätzlich festgehalten werden, dass sich zwischen der A 555 im Westen und der A 59 im Osten keine durchgängigen konfliktarmen Korridore ableiten lassen

Umweltverträglichkeitsstudie, Teil 2: Vertiefende Raumanalyse

Weiterhin stellt die Studie fest, dass dem Bau einer Autobahn durch den Langeler Bogen wegen des dort ausgewiesenen Naturschutz- und FFH-Gebiets und der hohen Bedeutung des Gebiets für die Naherholung hohe Hürden gesetzt sind. Diese Hürden – die sogenannten Raumwiederstände – zeigt auch eine Karte, die zusammen mit der Studie veröffentlicht wurde.

Karte mit den Ergebnissen der Umweltverträglichkeitsstudie. Nahezu die gesamte Fläche ist rot oder sogar dunkelrot markiert.
Graphische Darstellung der sogenannten „Raumwiderstände“. Rote und dunkelrote Markierungen zeigen Bereiche mit hohem bzw. sehr hohem Schutzbedarf. Bildquelle: Straßen.NRW

Ein Verlauf der Trasse durch den Retentionsraum zwischen Porz-Langel und Niederkassel-Lüsldorf würde der Analyse zur Folge „[…] zu erheblichen zusätzlichen Beeinträchtigungen vor allem durch visuelle Störeffekte und Lärmeinwirkungen führen„.

Dabei erkennt die Studie an, dass in der Region bereits jetzt eine hohe Belastung durch Lärm- und Schadstoffemissionen herrscht. Diese entsteht zum einen durch

  • die Autobahnen A 59 und A 555,
  • den Flugverkehr des Flughafens Köln/Bonn,
  • die Rheinschifffahrt sowie
  • der Shell Werke in Godorf und Wesseling.

Insbesondere das Werk in Godorf gilt als der zweitgrößte Stickstoffoxid-Emittent in Köln.

Die Studie stellt auch nochmal klar, dass in den besiedelten Gebiete in der Region die Lufttemperatur bereits jetzt deutlich höher ist als im Umland. Die Autoren halten aus diesem Grund Maßnahmen zur Verbesserung der Situation für notwendig. Ihre Empfehlung lautet deshalb „eine Verbesserung der Durchlüftung sowie eine Erhöhung des Vegetationsanteils sollte angestrebt werden“. Ein großes Brückenbauwerk durch Naturschutzgebiete zu errichten haben sie damit sicherlich nicht gemeint. Insbesondere deswegen nicht, weil sie die derzeitigen Freiflächen südlich von Zündorf und Langel als schützenswerte Ausgleichsbereiche identifizieren.

Zusammenfassend kann man die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsstudie nur dahingehend interpretieren, dass der Bau einer neuen Autobahn in der Region nicht durchführbar ist.

Wir fordern deswegen den sofortigen Stopp aller weiteren Planungen und den Stopp der Umsetzung der Rheinspange 553.