Auswirkungen auf einzelne Stadtteile

Durch den immensen Bevölkerungszuwachs in Porz ist der Autoverkehr, wie im übrigen Köln, kaum noch zu managen, nicht zuletzt deshalb hat Köln den Klimanotstand ausgerufen. Seriöse Analysen zeigen, dass die Umweltbelastung durch die Rheinspange noch einmal deutlich zunehmen würde, wobei die Grenzwerte in vielen Bereichen heute schon überschritten werden.
Aus den Analysen der Straßen.NRW als planende Behörde kann man ableiten, dass mit Bau einer Anschlussstelle zwischen Langel und Lülsdorf der Verkehr von ca. 3.100 Auto heute auf über 20.000 künftig zunehmen wird (S. 58 ff).

Langel, Lülsdorf und Ranzel

Diese Ortsteile würden beim Bau der Nordvariante gezwungenermaßen direkte „Anlieger“ der Rheinquerung.

Ob es eine Anschlussstelle im Kölner Süden oder im Niederkasseler Stadtgebiet geben wird ist offen, wird derzeit aber von Straßen.NRW angedeutet. Dadurch würde sich der Durchgangsverkehr in Lülsdorf und Langel laut Straßen.NRW vervielfachen.

Bis in den Norden von Langel und den Süden von Lülsdorf und Ranzel wird aber nach allen Analysen der Lärmpegel auch allein durch die Rheinspange ohne Anschlussstelle deutlich bis extrem steigen. Am höchsten würde die Emissionsbelastung in Langel und Lülsdorf sein.

Zündorf

Zündorf wird, ähnlich wie Langel und Lülsdorf, einen höheren Lärmpegel ertragen müssen. Der Schall wird ungehindert über die Felder bis nach Zündorf zu hören sein. Darüber hinaus wird Zündorf auch den zusätzlichen Verkehr über die Schmittgasse bzw. über die Hauptstraße aufnehmen müssen. Zusätzlicher Verkehr käme, wenn die Anschlussstelle Libur realisiert wird. Verstärkt werden könnte die Lärmbelastung durch die geplante Umgehungsstraße, die zwischen Langel und Zündorf durch die Felder nach Wahn führen soll.

Porz

Auch wenn gefühlt die Rheinspange für Porz weiter entfernt zu sein scheint werden die Auswirkungen verkehrsmäßig spürbar sein. Würde eine mögliche Anschlussstelle soweit nach Osten verlegt, dass man zur B8 (Frankfurter Straße) fahren könnte, bräuchte man sie nicht, denn dort gibt es schon die Anschlussstellen Lind, Wahn und Spich. Also muss der Verkehr durch Porz geführt werden. Straßen.NRW schätzt täglich 20.000 zusätzliche Fahrzeuge. Die bestehende Infrastruktur kann aber nicht ausgebaut werden.

Innenstadt

Ein weiteres Problem für die Innenstadt ergibt sich unter anderem daraus, dass die Rheinspange in das Retentionsbecken gebaut würde. Dieses wurde mit hohem finanziellem Aufwand angelegt, um die Kölner Innenstadt und weitere Rheinanlieger vor einem Jahrhunderthochwasser zu schützen.
Um diese Schutzfunktion zu erhalten, (während der mehrjährigen Bauphase wäre sie auf keinen Fall gegeben!) muss zumindest im Bereich des Retentionsbeckens die Rheinquerung aufgeständert werden, wie unter „Klimaschutz“ beschrieben. So entstünde ein den freien Luftstrom abriegelndes Bauwerk von mehr als zehn Metern Höhe (mit Lärmschutzwänden).
Dieser Querriegel in den Hauptwindrichtungen Südwest und West verschließt dann als erste der Kölner Brücken die Frischluftzufuhr über den Rhein in die Kölner Innenstadt
In der Folge wird sich voraussichtlich die Zahl der Hitzetage in der Innenstadt und damit die Belastung der dortigen Bewohner und Besucher erhöhen. Das kann zu Leistungseinbußen im Arbeitsalltag und zu gesundheitlichen Folgen führen. Quelle: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, Abschlussbericht, Fachbericht 50, „Klimawandelgerechte Metropole Köln“