Politik

Im Kölner Süden, ca. 30 km² groß, begrenzt durch den Rhein im Westen, den Flughafen und die Autobahn A3 im Osten, Porz im Norden und den Rhein Sieg Kreis im Süden mit Niederkassel, Troisdorf und Lohmar, befindet sich heute die letzte Auenlandschaft. Im Großraum Köln haben wir fruchtbaren Lössboden für den Ackerbau mit einer vorbildlich betriebenen Landwirtschaft der örtlichen Bauern, zusammengeschlossen im Verband „Drüber und Drunter“. Diese Felder sind gleichzeitig durch abfallende Winde aus dem Bergischen Land der Frischluftkorridor und Kühlraum für die Kölner Innenstadt. Gleichzeitig ist dieser Bereich Naherholungsgebiet für mehr als 100.000 Bewohner des Umlandes.

Entschieden bzw. im Bau sind bereits der Ausbau der sogenannten Flughafenautobahn A59 auf ungefähr doppelte Breite sowie die Neuanlage einer großen Autobahnraststätte. Diese Baumaßnahmen reduzieren schon erheblich die heutigen Ackerflächen. Trotzdem wird in einem Raum, der extrem wichtig ist für das Stadtklima, der kaum noch Platz zum Wohnen und für die Naherholung hat, eine weitere Autobahn geplant.

Es mag ja vor 30 Jahren vor den damals gegebenen Umständen sinnvoll gewesen sein, diese Rheinquerung zu planen. Inzwischen hat sich aber sehr viel verändert. Die Bebauung zwischen Langel und Lülsdorf ist sehr nahe an die mögliche Trasse ausgedehnt worden, ein Hochwasserschutzbecken für den Schutz der Innenstadt ist angelegt worden, der letzte verbliebene Rest der Rheinauen wurde unter Naturschutz und den Schutz für Gebiete von europaweiter Bedeutung „FFH“ (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) gestellt.

Durch den immensen Bevölkerungszuwachs in Porz ist der Autoverkehr, wie im übrigen Köln, kaum noch zu managen, nicht zuletzt deshalb hat Köln den Klimanotstand ausgerufen. Die Analysen des Planungsträgers „Straßen.NRW“ selbst zeigen, dass die Umweltbelastung durch die Rheinspange noch einmal deutlich zunehmen würde, wobei die Grenzwerte in vielen Bereichen heute schon überschritten werden. Welche Auswirkungen diese Autobahn im Einzelnen haben wird und wie die Politiker persönlich sowie die Parteien in ihren offiziellen Verlautbarungen dazu stehen, werden wir im Folgenden aufzeigen.