Offener Brief an Kölns OB Henriette Reker

Wir haben einen offenen Brief an Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker geschrieben und sie aufgefordert sich gegen den Bau der Rheinspange und für den Erhalt der Natur- und Wasserschutzgebiete im Kölner Süden zu positionieren. Gleichzeitig haben wir den Brief an Kölner Presseorgane von Zeitung, Rundfunk und
Fernsehen verteilt.

Planung der Autobahn Rheinspange 553 im Köln – Bonner Raum


Offener Brief an Frau Oberbürgermeisterin Henriette Reker


Sehr geehrte Frau Reker,
im bereits mit Autobahnen überfüllten Ballungsraum Köln – Bonn wird eine weitere Autobahn geplant, die sogenannte Rheinspange. Damit sollen die beiden Autobahnen A 59 und A 555 miteinanderverbunden werden. Unmittelbar davon betroffen sind der Frischluftraum für Köln, ein FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat Schutzraum), ein Naherholungsgebiet sowie der Ackerbau in der Region. Zudem wird die Luftschadstoff- und Lärmbelastung in der Umgebung der Brücke erheblich zunehmen und viele tausend Anwohnerinnen und Anwohner erheblich belasten.

Die Umweltverträglichkeitsprüfung von Straßen.NRW selbst ermittelt einen sehr hohen Raumwiderstand. Hier befindet sich die letzte nennenswerte Auenlandschaft im Großraum Köln. Fruchtbarer Lössboden für den Ackerbau mit einer vorbildlich betriebenen Landwirtschaft der örtlichen Bauern, zusammengeschlossen im Verband „Drüber und Drunter“ würde zerstört.

Diese Felder sind durch ihre Verdunstungskälte die größten zusammenhängenden Kaltluftentstehungsgebiete des Kölner Stadtgebietes. Durch eine Brücke würde der Luftaustausch in der Innenstadt durch den Rhein und andere Frischluftkorridore zumindest erheblich beeinträchtigt.

Die Baumaßnahmen der Brücke würden das erst vor wenigen Jahren erbaute Hochwasserrückhaltebecken über viele Jahre nicht nutzbar und nach Inbetriebnahme der Rheinspange zumindest beeinträchtigt sein.

Gleichzeitig sind die Felder und das Rheinufer im Langeler Rheinbogen Naherholungsgebiet für mehr als 100.000 Bewohner des Umlandes.

Durch den immensen Bevölkerungszuwachs in Porz ist der Autoverkehr, wie im übrigen Köln, kaum noch zu managen, nicht zuletzt deshalb hat Köln unter Ihrer Leitung den Klimanotstand ausgerufen, die Bundespolitik beschwört die Verkehrswende. Straßen.NRW selbst zeigt in seinen Ausarbeitungen, dass die Umweltbelastung durch die Rheinspange noch einmal deutlich zunehmen würde.

Die Vorarbeiten für den Bau einer neuen Autobahn über den Rhein, die sog. Rheinspange 553, werden demnächst von Straßen.NRW abgeschlossen und für weitere Entscheidungen der Politik vorgelegt werden.

Wir sind FÜR eine verantwortungsvolle und nachhaltige Verkehrspolitik, die nicht einfach den seit Jahrzehnten überkommenen Leitbildern der autogerechten Entwicklung folgt, sondern Lösungen im Sinne eines zukunftsfähigen Menschen- Umwelt-, Natur- und Artenschutzes sucht. Die Kölner Bürgerinitiative Porz-Langel gegen die Autobahnquerung 553 bittet Sie um Ihre Unterstützung, unsere Umwelt im Kölner Süden zu erhalten und zukunftsweisende Verkehrskonzepte zu entwickeln.

Mit freundlichen Grüßen
Im Namen der Bürgerinitiative Porz-Langel gegen die Autobahnquerung 553

Clemens Rott, Anita Brinkhoff, Klaus Nehring, Susanne Fries, Ralph Weihermann, Axel Krause, Jens Dittmann, Nadine Lenz, Rainer Wegener, Christine Vollrath-Wegener, Sabine Glöckner, Matthias Kistenich

Offener Brief der Bürgerinitiative Porz-Langel gegen die Autobahnquerung 553 an Henriette Reker

Aktualisierung vom 8. Juli 2020

Inzwischen hat uns eine Antwort erreicht. Leider stand uns nicht Frau Henriette Reker selber zur Verfügung. Die Antwort von Andrea Blome, Beigeordnete für Mobilität und Liegenschaften, haben wir als Stellungnahme der Stadt Köln veröffentlicht.